So lange, wie es Hard Speed Motorsport gibt, bestand auch der Traum, eines Tages mit einem eigenen Rennwagen beim legendären 24h-Rennen auf dem Nürburgring an den Start zu gehen. Im September 2013 haben wir dafür ein großes Projekt in Angriff genommen. Der erste Schritt war schnell getan: Wir hatten einen Golf V GTI gekauft, den wir in den Wintermonaten für die Rennstrecke vorbereitet haben. Mit starken Helfern und tollen Partnern entstand in den folgenden Wochen ein richtiger Rennwagen, den wir mit großer Sorgfalt und Professionalität aufgebaut haben.
Endlich! Die erste Testfahrt
Am 22. Mai 2014 war es endlich so weit: Auf dem Dekra Testoval am Lausitzring fand der erste Test mit unserem neuen Golf V statt. Am Vorabend schraubten wir noch lange in der Werkstatt und verluden schließlich den Golf auf den Anhänger, bevor wir am nächsten Morgen gegen sechs Uhr zum Lausitzring aufgebrochen sind. Nach einer kurzen Einweisung durften wir beginnen: Bei 30 Grad im Schatten drehten wir die ersten Runden. Auch, wenn nicht alles problemlos lief, waren wir sehr zufrieden. Wir haben viele Dinge probiert. Die Feuertaufe war bestanden.
Zur Technik: Der Zwei-Liter-TFSI-Motor in der Front des Fahrzeuges leistet rund 345 PS. Die Kraftübertragung auf die Rennstrecke übernimmt das DSG-Getriebes, welches per Schaltwippen am Lenkrad geschaltet wird. Für die richtige Haftung sorgt ein KW Competiton-Fahrwerk. Auch am Gewicht wurde gespart: Türen, Heckklappe sowie Motorhaube sind leichter geworden; die Scheiben sind aus Makrolon gefertigt. Für die Verzögerung ist die Sechs-Kolben-Bremsanlage von AP Racing verantwortlich, die eigentlich im Seat Leon Supercopa arbeitet. Auf der Hinterachse verzögern die Bremsen aus dem Serien-GTI. Hebeanlage, Diffusor und Sidepipes sorgen für eine tolle Optik des reinrassigen Rennwagens.
Die Premiere in der Grünen Hölle
Am 11. April 2015 feierte unser Golf seine Premiere in der Grünen Hölle. Im Rahmen der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) starteten Maik Kraske und Peter Lührs erstmals mit unserem Rennwagen auf der Nordschleife. „Schon nach den ersten Kilometern auf der Nordschleife war mir klar, dass die Fahrwerkseinstellung nicht optimal für die recht unebene, asphaltwechselnde „Grüne Hölle“ gewählt war“, erinnert sich Maik. Hinzu kam das typische Eifelwetter, das einen zusätzlichen Boxenstopp zum Reifenwechsel erforderlich machte. Dennoch: Der erste Test war zufriedenstellend. Das schnelle Duo brachte den Golf bei seiner Nordschleifen-Feuertaufe nach 13 Runden ins Ziel.
Nach zahlreichen weiteren Einsätzen in der RCN sowie beim Bördesprint in Oschersleben haben wir den Golf V im Jahr 2018 schweren Herzens verkauft. Beim legendären 24h-Rennen sind wir mit diesem Auto schlussendlich doch nicht an den Start gegangen. Aber eine spannende und lehrreiche Geschichte von Hard Speed Motorsport nahm damit dennoch ein Ende.